Was ist eigentlich eine freie Trauung?
In 2023 haben etwa 400.000 Paare geheiratet, etwa 10% davon haben eine freie Trauung gefeiert. Dieser Anteil deckt sich auch in etwa mit der Erfahrung aus meinem persönlichen Umfeld. Eine freie Trauung ist noch immer eher die Ausnahme und etwas Besonderes im Vergleich zur standesamtlichen oder kirchlichen Hochzeit – vor allem auf dem Dorf. Diejenigen, die eine solche freie Zeremonie jedoch einmal erlebt haben, sind begeistert von den Freiheiten und der Individualität, weshalb diese Form der Trauung in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist. Aber woran liegt das eigentlich?
First things first.
Bevor wir jedoch tiefer einsteigen, lasst uns zunächst den Begriff der freien Trauung und ihren Ursprung klären. Eine freie Trauung ist eine individuell gestaltete Zeremonie, die von einem freien Redner oder einer freien Rednerin geleitet wird. Im Gegensatz zu kirchlichen oder standesamtlichen Trauungen unterliegt sie keinerlei festen Regeln oder Ritualen und bietet somit maximale Gestaltungsfreiheit für euch als Brautpaar.
Die Idee der freien Trauung stammt ursprünglich aus den USA und hat sich mittlerweile auch in Europa etabliert. Sie richtet sich vor allem an Paare, die keiner bestimmten religiösen Gemeinschaft angehören noch sich durch die formellen und oft starren Rahmenbedingungen einer kirchlichen oder standesamtlichen Hochzeit eingeschränkt fühlen möchten. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass eine freie Trauung in Deutschland keine rechtskräftige Verbindung darstellt. Sie ist in der Regel also eine Ergänzung zur standesamtlichen Trauung.
Macht es besonders.
Der Name freie Trauung hält, was er verspricht: Absolute Freiheit. Die Zeremonie wird vollständig nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen gestaltet. Ihr möchtet gern zu Musik von den Foo Fighters, Bullet For My Valentine oder Helene Fischer einlaufen? Wenn es zu euch beiden passt, warum denn nicht? Ihr steht auf die Erzählungen aus Hogwarts oder Mittelerde, die sich thematisch unbedingt in eurer Rede und Deko wiederfinden sollen? Kein Problem! Ihr träumt von einer Hochzeit in großer Venue mit 200 Gästen oder als Elopment zu zweit in einem Heißluftballon? Ich bin dabei.
Das sind natürlich extreme Beispiele, aber ich glaube der Punkt ist klar geworden: In der freien Trauung geht es allein um euch als Paar und das soll in jeder Minute der Zeremonie für euch und eure Gäste spürbar sein.
Freie Trauungen bieten außerdem die Möglichkeit, verschiedene Rituale und Symbole einzubinden, die für euch von besonderer Bedeutung sind. Beispiele hierfür sind das gemeinsame Pflanzen eines Baumes, das Sandritual, bei dem zwei Sandfarben vermischt werden, oder das Anzünden einer gemeinsamen Kerze. Auch diese können und sollten eine individuelle Note enthalten. Wenn ihr beispielsweise euren ersten Kaffee am Morgen gemeinsam aus der eigenen Siebträgermaschine zelebriert, lasst uns doch den Sand im Sandritual durch Arabica und Robusta Bohnen ersetzen und daraus live in der Trauung euren eigenen Kaffee mahlen.
Ich bin mir sicher, es gibt in eurem Leben abgesehen von eurem Partner noch weitere Menschen, die einen ganz besonderen Platz in eurem Herzen einnehmen. Genauso können diese Menschen einen besonderen Platz in eurer freien Trauung finden. So kann entweder ein eigener Wortbeitrag vorbereitet werden oder wir finden im Rahmen eines Rituals die Möglichkeit, einen Teil eurer Gäste mit einzubinden (z. B. Ring Warming). Wie beim Standesamt oder einer kirchlichen Trauung können auch Trauzeugen in die Zeremonie eingebunden werden. Anders als in den anderen Trauungsformen könnt ihr hier aber auch mehr als zwei Trauzeugen bestimmen, die euch beim Ja-Wort zur Seite stehen. In den USA gibt es z. B. die Tradition der Bridesmaid und Best Men, die oft aus je zwei bis vier Personen bestehen.
Der größte Vorteil einer freien Trauung besteht jedoch darin, dass ihr mit dem freien Redner einen Dienstleister engagiert, der sich vollkommen darauf konzentriert, eine auf euch zugeschnittene Zeremonie zu gestalten. Hierbei kann der Redner aus seiner Erfahrung von unzähligen Trauungen schöpfen und euch wertvolle Hinweise und Tipps zum Ablauf geben. Im gemeinsamen Traugespräch erfragt euer Trauredner alle wichtigen Meilensteine eurer Kennenlerngeschichte und die Besonderheiten eures Zusammenlebens. Im Anschluss entwickelt er aus euren Anekdoten eine vollständig individuelle, humorvolle und an den richtigen Stellen emotionale Rede. Im Vergleich zu Standesbeamten und kirchlichen Vertretern ist eine individuelle Zeremonie also kein optionales Extra, sondern klarer Arbeitsauftrag an euren Redner.
In a nutshell.
Eine freie Trauung bietet euch die Möglichkeit, eure Hochzeit unabhängig von Traditionen genau nach euren Vorstellungen zu gestalten. Mit ihrer Individualität, Flexibilität und emotionaler Tiefe stellt sie euch als Brautpaar in den Mittelpunkt und feiert eure Liebe zueinander wie keine andere Zeremonie.
Ihr plant eine freie Trauung? Lass’ drüber reden!